Vor dem Flüchtlingsgefängnis "Moria" protestierten die Aktivist*innen des Netzwerkes "Welcome to Europe". Ein junger Afghane über Moria: "Es sieht aus wie Guantanamo".
Vom 8. bis 14. Oktober sind Flüchtlinge, die in verschiedenen Staaten Europas Asyl bekommen haben, nach Lesbos, wo sie erstmals europäischen Boden betreten haben, zurückgekehrt. Sie sind zurück gekehrt um sich auf Spurensuche zu begeben, Erfahrungen auszutauschen und den dortigen Flüchtlingen Mut zuzusprechen und sie zu unterstützen. Lesbos, Patra „Europa“. Diesen Weg legen viele der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zurück, die in ein europäisches Land mit funktionierendem Asylsystem wollen. Griechenland ist für die meisten nur eine Zwischenstation, weil sie dort nur in seltenen Fällen Asyl bekommen, und vor allem die Gefahr besteht, dass sie unter menschenverachtenden Bedingungen in Haftlagern eingesperrt werden. Vor ein paar Tagen ist eine Gruppe von jungen Flüchtlingen an die griechische Grenze zurückgekehrt, auf Einladung von Aktivist*innen des Netzwerks „Welcome to Europe“ und Jugendliche ohne Grenzen. Anfang Oktober waren sie auf Lesbos, auf ihren eigenen Spuren, diesmal allerdings ‘legal’ und mit gültigen Papieren. Die meisten jungen Afghanen und Sudanesen waren vor ein paar Jahren mit kleinen Schlauchbooten von der Türkei nach Lesbos gerudert, auf der Suche nach Schutz. Der Weg nach Mittel- und Nordeuropa war beschwerlich, immer in Angst vor Entdeckung, mit wenig Möglichkeiten, eigenes Geld zu verdienen. Sie haben es trotzdem bis nach Deutschland und Schweden geschafft, wo sie versuchen, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Ein JoG-Aktivist aus Schleswig-Holstein war ebenfalls bei der Fahrt nach Mytilini dabei und sagt über die Fahrt dorthin: "Jetzt auf Mytilini hoffe ich, dass wir den Menschen hier helfen können, die das durchgemacht haben was ich damals erlebt habe." Mehr Berichte zu der Fahrt nach Mytilini und den Aktivitäten des "Welcome to Europe"-Netzwerkes können auf dem Blog Birds of Immigrants nachgelesen werden.