Am 23. August haben sich ab 11 Uhr am Mönkeberger Strand ca. 75 Flüchtlinge und Deutsche getroffen. Die Flüchtlinge kamen aus ganz unterschiedlichen Orten: z.B. Neumünster, Bordesholm, Eckernförde, Wankendorf, Bornhöved, Kiel, Mönkeberg, Heikendorf und Wrist. Die Flüchtlinge kamen aus dem Iran, aus Syrien, dem Jemen, Kurdistan, Afghanistan und Ägypten. - Fast alle sind erst seit kurzer Zeit in Deutschland. Wir sind vom Kieler Hauptbahnhof aus gestartet. Die Hälfte der Teilnehmer wollte mit dem Schiff nach Mönkeberg fahren, die andere Hälfte ist mit dem Bus gefahren. Das Wetter war auch sehr schön. Es wurde Musik gespielt, getanzt, Fußball, Wikinger-Schach und Bocchia gespielt. Einige Jugendliche sind sogar geschwommen. Es wurde gegrillt und Salat für VegetarierInnen und Nicht-VegetarierInnen angeboten. Den Salat hatte ein junger Flüchtling (Saed) in seiner Unterkunft für uns zubereitet. Während der Veranstaltung haben wir mit fast allen TeilnehmerInnen über ihren Flüchtlingsstatus gesprochen und Ideen weitergegeben, wie sie sich hier in Deutschland weiterbilden können. Alle waren begeistert und es hat viel Spaß gemacht, uns auch! Die ZBBS war dort ebenfalls präsent und hat beim Transport und der Organisation mitgewirkt. Dankeschön an euch alle für diese schöne, politische Sommerparty!
Anfang August hat sich erneut eine Gruppe Jugendlicher aus verschiedenen europäischen Staaten nach Mytilini/ Griechenland aufgemacht, um dort auf die schrecklichen Zustände für Flüchtlinge aufmerksam zu machen. Zwei JoG-Aktivisten waren Teil der Gruppe und berichten von ihren Erlebnissen: "Auf der griechischen Insel haben wir verschiedene Orte besucht, auch Flüchtlingsunterkünfte. Wir haben dort zum Beispiel ein Lager besucht, in dem die Flüchtlinge für ein paar Tage bleiben müssen, danach werden sie von der Polizei abgeholt und ihre Fingerabdrücke werden genommen. Später werden sie ins Gefängnis gebracht, wo sie 2 bis 5 Tage bleiben müssen. Dann werden sie wieder freigelassen und können mit der Fähre nach Athen fahren. Wir haben uns mit Menschen im Lager unterhalten, wie sie sich fühlen, was ihr Verhältnis zur Polizei ist usw. Viele haben Angst um ihre Zukunft. Wir haben auch für sie eine Feier organisiert, um ihnen eine kleine Freude zu machen und ihnen für eine kurze Zeit die Sorgen zu nehmen. An einem anderen Tag haben wir den Ort besucht, wo mehrere Flüchtlinge begraben sind, die auf ihrem Weg in ein sicheres Leben ertrunken sind. Wir haben dort eine Gedenkfeier abgehalten. Am nächsten Tag haben wir dann ein anderes Gefängnis auf der Insel besucht, wo es nochmals Musik und Tanz auf der Straße vor den Mauern des Gefängnisses gab. Viele von uns sind auf die Mauern geklettert um mit den gefangenen Flüchtlingen sprechen zu können, um ihnen Mut zureden zu können und sie zu trösten." Auf dem Blog Birds of Immigrants können noch weitere Eindrücke aus Mytilini und den EU-Außengrenzen nachgelesen werden. Für ein Europa, dass sich nicht zur Festung erklärt! |
AuthorSelf organized collectiv of young refugees in Schleswig-Holstein (Germany) Archives
March 2016
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