Eine Kieler Studentin hat sich bei uns gemeldet, um mit uns ein Interview über Flüchtlinge aus Afghanistan zu führen. Deshalb sind wir zu zweit (Hossein und ich) nach Flensburg gefahren.
Das Interview hat in Flensburg stattgefunden. Wir wurden zur Mentalität, Kultur und Diskriminierung von einzelnen Gruppen in Afghanistan befragt.
Ich habe erzählt, dass die Situation in meinem Heimatland ganz anders als in Deutschland ist. In Afghanistan werden die Leute (meistens Männer) grundlos getötet und da die Frauen in Afghanistan nicht arbeiten dürfen kommt das manchmal einem Todesurteil gleich. Da die Männer als Ernährer sehr wichtig für die Familien sind, beginnen manche Frauen sich aus Verzweiflung zu prostituieren um zu überleben. In Afghanistan ist Prostitution verboten, es steht darauf die Todesstrafe.
In Afghanistan gibt es drei bis vier verschiedene gesellschaftliche Gruppen. Seit Jahrzehnten gibt es viele Streitigkeiten zwischen diesen. Das Hauptproblem ist, dass sich die Gruppen in zwei verschiedene islamische Glaubensrichtungen aufteilen: Schiiten und Sunniten. Die Hazara in Afghanistan sind die einzige Gruppe in dem Land, die den Schiiten angehört. Dass die Hazara eine Minderheit in Afghanistan darstellen, erschwert die Situation zusätzlich und die Menschen dort werden oft Opfer von täglicher Diskriminierung und auch Anschlägen.
Diskriminierung von religiösen Minderheiten wie den Schiiten kann auch in anderen islamischen Ländern beobachtet werden. Als Beispiel sind die Länder Pakistan und Jemen zu nennen. Allein in Pakistan sind während der vergangenen Monate mehr als 500 Schiiten getötet worden. In den deutschen Medien wird nicht darüber gesprochen. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer dort.
Den Höhepunkt der Gewalt erlitten die Hazara während der Taliban-Zeit in Afghanistan, als viele mit ansehen mussten wie viele unter ihnen grundlos getötet wurden. Seitdem sind die Wunden kaum verheilt.
Viele Kinder haben ihre Eltern und Verwandten während dem Krieg verloren und sind nun ohnmächtig angesichts der Probleme, in denen sich das Land in diesem Moment wiederfindet. Teilweise gibt es auch Fälle, in denen die Kinder von Menschen aufgenommen wurden nur um dann wiederum von diesen missbraucht zu werden. Kindesmissbrauch hat aufgrund des Krieges leider zugenommen. Viele Kinder versuchen zu flüchten.
Es gibt viele Probleme und Schwierigkeiten in Afghanistan, aber ich kann es nicht so gut ausdrücken wie ich es gerne möchte. Man wird sprachlos angesichts solcher Sachen. Ich wurde von der Studentin, die einen Artikel über uns geschrieben hat, gefragt, was mein größter Wunsch ist. Mein größter Wunsch! Ich wünsche mir, hier in Deutschland als Flüchtling anerkannt zu werden, weil ich in Afghanistan keine Zukunft habe.
Morteza H.
Das Interview hat in Flensburg stattgefunden. Wir wurden zur Mentalität, Kultur und Diskriminierung von einzelnen Gruppen in Afghanistan befragt.
Ich habe erzählt, dass die Situation in meinem Heimatland ganz anders als in Deutschland ist. In Afghanistan werden die Leute (meistens Männer) grundlos getötet und da die Frauen in Afghanistan nicht arbeiten dürfen kommt das manchmal einem Todesurteil gleich. Da die Männer als Ernährer sehr wichtig für die Familien sind, beginnen manche Frauen sich aus Verzweiflung zu prostituieren um zu überleben. In Afghanistan ist Prostitution verboten, es steht darauf die Todesstrafe.
In Afghanistan gibt es drei bis vier verschiedene gesellschaftliche Gruppen. Seit Jahrzehnten gibt es viele Streitigkeiten zwischen diesen. Das Hauptproblem ist, dass sich die Gruppen in zwei verschiedene islamische Glaubensrichtungen aufteilen: Schiiten und Sunniten. Die Hazara in Afghanistan sind die einzige Gruppe in dem Land, die den Schiiten angehört. Dass die Hazara eine Minderheit in Afghanistan darstellen, erschwert die Situation zusätzlich und die Menschen dort werden oft Opfer von täglicher Diskriminierung und auch Anschlägen.
Diskriminierung von religiösen Minderheiten wie den Schiiten kann auch in anderen islamischen Ländern beobachtet werden. Als Beispiel sind die Länder Pakistan und Jemen zu nennen. Allein in Pakistan sind während der vergangenen Monate mehr als 500 Schiiten getötet worden. In den deutschen Medien wird nicht darüber gesprochen. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer dort.
Den Höhepunkt der Gewalt erlitten die Hazara während der Taliban-Zeit in Afghanistan, als viele mit ansehen mussten wie viele unter ihnen grundlos getötet wurden. Seitdem sind die Wunden kaum verheilt.
Viele Kinder haben ihre Eltern und Verwandten während dem Krieg verloren und sind nun ohnmächtig angesichts der Probleme, in denen sich das Land in diesem Moment wiederfindet. Teilweise gibt es auch Fälle, in denen die Kinder von Menschen aufgenommen wurden nur um dann wiederum von diesen missbraucht zu werden. Kindesmissbrauch hat aufgrund des Krieges leider zugenommen. Viele Kinder versuchen zu flüchten.
Es gibt viele Probleme und Schwierigkeiten in Afghanistan, aber ich kann es nicht so gut ausdrücken wie ich es gerne möchte. Man wird sprachlos angesichts solcher Sachen. Ich wurde von der Studentin, die einen Artikel über uns geschrieben hat, gefragt, was mein größter Wunsch ist. Mein größter Wunsch! Ich wünsche mir, hier in Deutschland als Flüchtling anerkannt zu werden, weil ich in Afghanistan keine Zukunft habe.
Morteza H.